Nachfolgend möchten wir dir einen Überblick über die Früherkennungsuntersuchungen von der Geburt an bis zum Ende des ersten Lebensjahres deines Babys geben (U1, U2, U3, U4, U5, U6). Wir beschreiben dir, um was es in den Babyuntersuchungen geht und warum diese notwendig sind. Achte beim Lesen jedoch darauf, dass unser Blogartikel keinesfalls eine tatsächliche Untersuchung durch den Kinderarzt ersetzten kann. Um tiefere Informationen über die ärztlichen Babyuntersuchung zu bekommen oder bei Fragen kontaktiere am besten direkt deinen Kinderarzt. In den allermeisten Fällen wirst du die beruhigende Antwort bekommen, dass mit deinem Baby alles in Ordnung ist.
Eine Früherkennungsuntersuchung ist eine ärztliche Untersuchung, mit deren Hilfe bestimmte gesundheitliche Probleme, Fehlbildungen und mögliche Krankheiten ausgeschlossen werden sollen. Auch die altersgerechte Entwicklung wird hier überprüft. Bei Babys werden diese Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig durchgeführt, um Fehlentwicklungen frühzeitig feststellen zu können und sie möglichst schnell und effektiv zu behandeln. Neben der Untersuchung an sich bietet der Termin beim Kinderarzt den Eltern Gelegenheit, mögliche Zweifel oder Besorgnisse anzusprechen und fachmännischen Rat zu bekommen.
Standardmäßig werden zehn dieser frühen Babyuntersuchungen durchgeführt. Kurz nach der Geburt finden sie in engeren Zeitabständen statt und werden später seltener. Von den zehn kindlichen Vorsorgeuntersuchungen finden sechs im ersten Lebensjahr des Neugeborenen statt. Generell unterscheiden sich die Früherkennungsuntersuchungen in den Symptomen, die je nach Entwicklungsstufe des Kindes in den verschiedenen Lebensmonaten untersucht werden. Dabei sollten generell die vorgesehenen Zeitrahmen eingehalten werden, um sicher zu stellen, dass die Untersuchungen voll von der Krankenkasse übernommen werden.
Die frühkindliche Gesundheitsuntersuchung hat das Ziel, mögliche Fehlbildungen oder Entwicklungsdefizite des Kindes im Anfangsstadium festzustellen. Das bedeutet unter Umständen zwar keine Heilung, die frühe Behandlung zeigt aber oft bessere Erfolge. Da die Entwicklungsschritte des Kindes aufeinander aufbauen, hilft die gezielte Förderung, mögliche Lücken früh zu schließen und gibt dem Baby eine Chance, in der Entwicklung aufzuholen.
Die allererste frühkindliche Babyuntersuchung, auch U1 genannt, wird noch in der ersten Stunde nach der Geburt durchgeführt, je nach Situation und Verfügbarkeit von Ärzten, Hebammen oder Entbindungspflegern. Untersucht werden hierbei lebenswichtige Funktionen wie die Atmung, der Herzschlag, die Sauerstoffversorgung während der Geburt, sowie Reflexe und Muskelspannung des Babys. Sollten äußerliche Fehlbildungen oder behandlungsbedürftige Zustände festgestellt werden, werden Sofortmaßnahmen ergriffen, um das Baby schnell und effektiv zu behandeln.
Bei der U1 wird das Baby außerdem gemessen und gewogen und bekommt nach Rücksprache mit den Eltern Vitamin K verabreicht. Dieses ist äußerst wichtig zur Blutgerinnung, viele Säuglinge leiden allerdings an Vitamin K-Mangel. Um Hirnblutungen vorzubeugen, wird das Vitamin nach der Geburt in drei Gaben verabreicht.
Die Eltern erhalten neben einer Beratung zu kindlicher Ernährung und dem Stillen das gelbe Kinderuntersuchungsheft, in das alle Ergebnisse der Früherkennungsuntersuchungen eingetragen werden. Außerdem werden den frischgebackenen Eltern weitere Untersuchungen wie ein Test auf angeborene Herzfehler sowie auf angeborene Stoffwechselstörungen und Mukoviszidose und ein Hörtest empfohlen. Diese sollten alle bis zur 72. Lebensstunde stattgefunden haben. Wenn alle Ergebnisse der U1 keine Probleme aufgezeigt haben, können sich Eltern und Kind erst einmal entspannen, von den Strapazen der Geburt erholen und den gemeinsamen Moment genießen.
Auch die zweite kindliche Vorsorgeuntersuchung U2, die zwischen dem 3. und 10. Lebenstag stattfindet, wird oft noch in der Entbindungsklinik durchgeführt. Bei einer Haus- oder ambulanten Geburt geht das auch in der Kinderarztpraxis, dafür sollte allerdings so früh wie möglich ein Termin vereinbart werden. Bei dieser Untersuchung wird das Neugeborene erneut gewogen und gründlich untersucht, z. B. auf Fehlbildungen des Herzens oder eine behandlungspflichtige Gelbsucht. Besonders achtet der Arzt oder die Ärztin bei der U2 auf die Sinnesorgane und den Kopf mit Mund, Nase, Augen und Ohren. Auch die Haut, Geschlechtsorgane, Brust- und Bauchorgane sowie das Skelettsystem des Kindes einschließlich der Muskeln und Nerven wird eingehend untersucht.
Wenn Blutuntersuchungen auf Stoffwechselstörungen oder Mukoviszidose und ein Hörtest nicht schon durchgeführt wurden, finden diese im Rahmen der U2 statt. Bei Hüftproblemen in der Familie kann auch die normalerweise bei der nächsten Untersuchung U3 anstehende Ultraschall-Hüftuntersuchung schon gemacht werden. Bei der U2 findet auch eine erneute Gabe von Vitamin K statt und die Eltern werden über Rachitis informiert. Dieser Krankheit, die sich durch einen Vitamin-D-Mangel entwickeln kann und bei der sich die Knochen des Kindes erweichen und verformen, kann mit Vitamin D entgegengewirkt werden. Auch Fluorid kann zur späteren Zahnhärtung und zum Schutz vor Karies bereits vor dem Zahnen durch den Arzt verschrieben werden. Neben dem Stillen klärt der Arzt die Eltern auch über Maßnahmen zur Vorbeugung des plötzlichen Kindstodes auf.
Die dritte frühkindliche Vorsorgeuntersuchung für Babys ist in der Regel der erste Besuch in der Kinderarztpraxis. Sie ist für die 4. bis 5. Lebenswoche angesetzt und der Termin sollte frühzeitig vereinbart werden. Bei dieser Untersuchung geht es darum, Entwicklungsauffälligkeiten frühzeitig festzustellen. Untersucht wird beispielsweise, ob das Kind in Bauchlage den Kopf heben kann, seine Hände spontan öffnet und in nahe Gesichter schaut. Außerdem findet die Ultraschall-Untersuchung der Hüftgelenke statt und das Kind wird noch einmal auf Anzeichen von Gelbsucht untersucht. Bei der U3 fragt der Arzt typischerweise auch nach Auffälligkeiten bei Schlafen, Trinken und der Verdauung.
Auch wenn sich Eltern und Kind nach dem ersten gemeinsamen Monat oft schon gut aneinander gewöhnt haben, können die große Veränderung und die kurzen Nächte an den Nerven zehren. Die Babyuntersuchung U3 bietet Raum für ein offenes Gespräch über die Herausforderungen des gemeinsamen Alltags. Der Arzt kennt und versteht die Situation der Eltern und kann oft nützliche Ratschläge zur besseren Gestaltung von herausfordernden Situationen geben. Bei dem Termin werden auch die Unfallverhütung und mögliche Gefahren für das Kind durch Abhängigkeit und Sucht in der Familie besprochen. Außerdem findet die erste Impfberatung statt. Bei Einverständnis der Eltern mit der ersten Impfung des Kindes im Alter von 6 Wochen erhalten sie den Impfpass und der erste Impftermin wird vereinbart.
Bei der U4-Untersuchung im 3. bis 4. Lebensmonat steht die altersgerechte körperliche und geistige Entwicklung im Vordergrund. Die Bewegungen des Kindes, seine Seh- und Hörfähigkeit und der Kontakt zwischen Eltern und Kind werden untersucht. Bei der körperlichen Untersuchung wird vor allem die Fontanelle, also die Öffnung in der Schädeldecke des Kindes an der Stirn, untersucht. Damit kann ein problemloses Schädelwachstum sichergestellt werden. Beim Arztgespräch geht es um Unfallverhütung und wie die Sprachentwicklung des Kindes durch Sprechen und Singen optimal gefördert werden kann. Außerdem ist Thema, wie man am besten damit umgeht, wenn das Baby viel schreit, Probleme beim Trinken hat oder nur schwer einschläft.
Wenn es so ausgemacht wurde, kann bei der U4-Untersuchung eine der empfohlenen Impfungen durchgeführt werden. Geimpft werden die meisten Babys bei der U4-Untersuchung gegen Diphtherie, Tetanus, Haemophilus Influenzae (Hib), Hepatitis B, Kinderlähmung, Keuchhusten und Pneumokokken. Die nächsten Impftermine fallen dabei nicht mit der kommenden Babyuntersuchung U5 zusammen. Wenn möglich, sollten direkt Termine für die kommenden Impfungen gemacht werden. Auch Ängste oder Sorgen bezüglich der kindlichen Entwicklung können angesprochen werden. Bei manchen Kindern hat sich Schlafrhythmus gut reguliert, andere wachen nachts noch immer oft auf und das kann die Eltern überfordern. Dieses und Ähnliches kann und sollte angesprochen werden, der Arzt oder die Ärztin ist mit diesen Themen vertraut und hat unter Umständen hilfreiche Ratschläge parat.
In der 5. Vorsorgeuntersuchung für Babys, die zwischen dem 6. und 7. Lebensmonat stattfinden sollte, dreht sich alles um die körperliche Entwicklung des Kindes. Das Baby ist jetzt ein gutes halbes Jahr alt, bewegt sich immer geschickter und kann gezielt nach Gegenständen greifen. In diesem Alter essen manche Babys schon die ersten Breimahlzeiten und fangen an zu zahnen. Bei der U5-Untersuchung werden vor allem die Augen, die Beweglichkeit und die Zahnbildung des Kindes untersucht. Weiterhin findet eine Impfberatung nach dem Impfkalender statt und der Impfstatus des Babys wird gecheckt und fehlende Impfungen können nachgeholt werden.
Themen im Arztgespräch sind Ernährung, Verdauung, Unfallverhütung und die Vorbeugung des plötzlichen Kindstodes. Ganz in Ruhe können alle Fragen und Themen der Eltern besprochen werden, gerade im Zusammenhang mit dem Zahnen oder der Sprachentwicklung. Der Kinderarzt berät die Eltern außerdem zur kindlichen Mundhygiene.
Die letzte Früherkennungsuntersuchung im ersten Lebensjahr ist die U6, die in der Regel zwischen dem 10. und dem 12. Lebensmonat stattfindet. Das Baby ist jetzt fast ein Jahr alt und entwickelt sich rasant. Bei der Babyuntersuchung U6 untersucht der Kinderarzt nun zum wiederholten Mal die Augen und Beweglichkeit des Kindes und achtet besonders auch auf den Eltern-Kind-Kontakt, der unter anderem Aufschlüsse über soziale Kompetenzen des Kindes geben kann. Es wird über Ernährung, Sprachentwicklung und kindliche Mundhygiene gesprochen. Dein Kinderarzt hat dabei viele wichtige Informationen zur zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung.
Bei der U6 sind auch Impfungen wieder ein Thema: Die Grundimmunisierung des Kindes ist jetzt wahrscheinlich abgeschlossen. Das heißt, dass es alle Dosen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B, Kinderlähmung und Pneumokokken erhalten hat. Weitere Impfungen, die nun anstehen, umfassen Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken, für die nach vier Wochen eine Folgeimpfung notwendig ist, und eine einmalige Impfung gegen Meningokokken C. Sie sollten zeitnah nach dem ersten Geburtstag des Kindes stattfinden, eine frühzeitige Terminvereinbarung empfiehlt sich.
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